„Kleine Fische werden groß“
Ein Theaterprojekt der Fachschule für Sozialwesen
Wir, die Erzieherklasse, führten in den vergangenen zehn Monaten ein Theaterprojekt im Rahmen unseres Unterrichts durch. Vorgegeben war es, ein inhaltlich kinderrelevantes Thema zu gestalten. In Kleingruppen entwickelten wir das Drehbuch, die Requisiten und die Kostüme.
Liebe Leser, liebe Leserinnen, wir berichten euch nun, wie wir unser Projekt in den zehn Monaten entwickelt, durchgeführt und reflektiert haben. Viele Wochen kreatives Arbeiten sowie Höhen und Tiefen begleiteten uns im Entstehungsprozess unseres Theaterstückes namens „Hugo und Fidipus werden beste Freunde". In diesem geht es um den Grundschulalltag in der Unterwasserwelt, einer Fischklasse, indem die Hauptrollen Fidipus, die Krake und Hugo, der Hai anfangs in verschiedenen Situationen in einen Konflikt geraten. In einer Szene kommt es zum Beispiel dazu, dass Hugo mit seinem Kumpel Sam, die Seeschlange, einen Matschball auf Fidipus wirft. Als weitere Hauptrolle gibt es den Rochen. Dieser stellt die Klassenlehrerin Frau Jochen dar. Sie bekommt von all dem leider nur wenig mit und versucht dennoch gemeinsam mit allen aus der Fischklasse, eine gerechte Lösung zu finden. Am Ende bringt dann Celine, der Clownfisch Licht ins Dunkel. Die Pointe des Theaterstückes ist der Zusammenhalt untereinander sowie die Einzigartigkeit jedes Einzelnen. Wir Schüler*innen und Lehrer*innen unterstützen uns kontinuierlich gegenseitig. Eine sehr große Unterstützung war uns die Schauspielerin Patricia Hachtel des Gerhart Hauptmann Theaters in Zittau. Sie gab allen Schüler*innen unserer Klasse viele wertvolle Ratschläge im Bezug auf unsere schauspielerischen Fähigkeiten. Dazu zählten verschiedene Übungen wie das Hereindenken in eine Emotion und das Verkörpern dieser. Ebenso zählte in die Vorbereitung das Schreiben der Einladung. Wir führten das Theaterstück im KIEZ Querxenland in Seifhennersdorf auf. Deshalb wollten wir gern, dass die Kinder aller drei Kindertagesstätten in diesem Ort unser Stück anschauen dürfen. Wir beschränkten uns auf eine Teilnehmerzahl von 50 Kindern.
Montag, den 08. November 2021 war dann unser großer Tag der Aufführung. Es hat alles reibungslos funktioniert. Keiner der Schauspieler*innen fiel aus und auch die Kinder waren sehr motiviert. Hat sich die Arbeit und Mühe gelohnt? Wie wird es den Kindern gefallen? Diese und noch weitere Fragen flogen einigen von uns zuvor sicher durch den Kopf. Doch gemeinsam mit den Kindern war das Stück ein voller Erfolg. Die Kinder waren sehr begeistert, sie sangen gemeinsam mit uns die Lieder „Hallo, hallo, schön, dass du da bist“ und eine eigenkomponierte Version des Liedes „Alle meine Entchen“ umgewandelt in „Alle meine Fische.“ Fröhliche Kinderaugen sahen gespannt zu, sangen mit und waren sichtlich etwas traurig, als das Theaterstück schon wieder vorbei war. Das hat uns noch einmal stark verdeutlicht, dass wir den richtigen Beruf ausgewählt haben. Aber ganz vorbei war es nach dem Theaterstück für die Kinder noch nicht, denn es gab für die Jungen und Mädchen Verschiedenes an unseren selbst gestalteten Stationen zu entdecken. Beim Kinderschminken schlüpften einige in einen gefährlichen Hai oder eine blumige Meerjungfrau. An einer anderen Station machten die Kinder mit ihren Fingern und bunten Neonfarben eine Leinwand zu einer neuen wundervollen Unterwasserwelt. Außerdem gab es auch noch ein Kennenlernspiel zu entdecken. Wir haben uns gefreut, den Tag wie geplant durchführen zu können.
Nach der Aufführung des Theaterstückes nutzten wir drei Unterrichtsstunden, um den gesamten Prozess des Theaterprojektes auszuwerten. Dabei bekamen wir von unseren zwei begleitenden Lehrkräften Schlagwörter (z.B. Vorbereitungen), nach denen wir uns für die Reflexion richten sollten. Nun reflektierte jeder zunächst den Prozess selbst und schrieb sich seine Gedanken dazu auf. Anschließend werteten wir das Projekt in der gesamten Klasse aus. Jeder durfte das anmerken, was er wollte. Zusammenfassend können wir stolz sagen, dass wir seit Januar dieses Jahres bis jetzt im November ein großartiges Projekt geplant und durchgeführt haben. Dieser Prozess hat unseren Klassenzusammenhalt gestärkt.
Wir angehenden Erzieher*innen bedanken uns ganz herzlich bei allen uns unterstützenden Personen: unsere beiden Fachlehrerinnen Frau Bunke und Frau Linke, Patricia Hachtel vom Gerhart Hauptmann Theater Zittau sowie dem Kinder- und Jugendverein Seifhennersdorf e.V. und den Verantwortlichen des KIEZ Querxenland in Seifhennersdorf.
Der Bericht wurde von Senta Beyer, Nicole Schäfer und Lisa-Marie Pfeiffer verfasst.